Die GEW Hessen stellt sich neu auf

Landesdelegiertenversammlung wählt neues Vorsitzenden-Team

24. September 2021 Pressemitteilung

Der Landesverband Hessen der Bildungsgewerkschaft GEW stellt sich personell neu auf. Die Landesdelegiertenversammlung, die vom 23. bis zum 24. September 2021 in Fulda stattfand, wählte Thilo Hartmann zum neuen Vorsitzenden. Die bisherigen Vorsitzenden, Maike Wiedwald und Birgit Koch, stellten sich nicht erneut zur Wahl. Sie hatten seit 2017 den Vorsitz der GEW Hessen gemeinsam innegehabt. Als neue stellvertretende Vorsitzenden wurden Heike Ackermann und Dr. Simone Claar gewählt. Thilo Hartmann ist Lehrer an einer Gesamtschule in Dietzenbach, Heike Ackermann Grundschullehrerin im Landkreis Kassel. Dr. Simone Claar leitet eine Nachwuchsgruppe an der Universität Kassel. Alle drei verfügen über vielfältige Erfahrungen in verschiedenen GEW-Gremien sowie in der Personalratsarbeit.

Anlässlich der feierlichen Verabschiedung von Maike Wiedwald und Birgit Koch wendete sich am Donnerstagabend Maike Finnern, die Vorsitzende der GEW auf Bundesebene, an die Delegierten. Auch Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB-Bezirks Hessen-Thüringen, und Klaus-Peter Hammer, Vorsitzender der GEW Rheinland-Pfalz, würdigten die von Birgit Koch und Maike Wiedwald in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit. Ebenso wurden zahlreiche Kolleginnen und Kollegen verabschiedet, die – oftmals nach einem sich über mehrere Jahrzehnte erstreckendem Engagement – aus verschiedenen Ehrenämtern in der GEW Hessen ausgeschieden sind.

Am Freitagvormittag bezogen die Delegierten mit einer Resolution und einer Aktion vor dem Kongresszentrum „Esperanto“ in der laufenden Tarifrunde mit dem Land Hessen Stellung. Thilo Hartmann erklärte aus diesem Anlass: „Der gesamte öffentliche Dienst und insbesondere die Kolleginnen und Kollegen in den Bildungseinrichtungen haben in der Zeit der Pandemie den Laden am Laufen gehalten. Es bedarf jetzt mehr als warmer Worte. Es geht um eine substantielle Tariferhöhung, es geht aber auch um Anerkennung!“ Die Gewerkschaften fordern eine Gehaltserhöhung um 5 Prozent, mindestens 175 Euro pro Monat. Befristungen im Hochschulbereich sollen eingedämmt, studentische Hilfskräfte endlich in den Tarifvertrag einbezogen werden. Der Tarifabschluss soll auf die Beamtinnen und Beamten sowie auf die Versorgungsempfängerinnen und -empfänger übertragen werden.

Mit dem Antrag „Gute Bildung ‚nach Corona‘“ beschlossen die Delegierten bildungs- und beschäftigungspolitische Leitlinien für die kommenden Jahre. Darin heißt es: „Die GEW Hessen setzt sich auch weiterhin für deutliche Verbesserungen im Bildungssystem ein. Dabei geht es um den Zugang zu hochwertigen Bildungsangeboten von der Kita bis zur Weiterbildung für alle, unabhängig vom sozialen Hintergrund. Dies setzt gute Beschäftigungsbedingungen und die Aufwertung der pädagogischen Professionen in allen Bildungsbereichen voraus.“ Unter den Bedingungen der Corona-Pandemie seien die massiven Versäumnisse der Landesregierung – Fachkräftemangel, marode Gebäude und eine mangelhafte Digital-Ausstattung – mehr als deutlich zu Tage getreten.

Zum Hintergrund

Bei der Landesdelegiertenversammlung handelt es sich um das höchste beschlussfassende Gremium der GEW Hessen. Neben der Wahl der Vorsitzenden stellten sich zahlreiche Kolleginnen und Kollegen für die ehrenamtliche Arbeit unter anderem in den Referaten und Personengruppen zur Wahl. Mit der Verabschiedung des Haushalts entschieden die Delegierten über die Finanzen des Landesverbands im kommenden Jahr. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Landesdelegiertenversammlung, die eigentlich bereits im Vorjahr stattfinden sollte, um ein Jahr verschoben werden. Erstmals fand sie in einem hybriden Format statt, das den rund 300 Delegierten auch eine Online-Teilnahme ermöglichte.